Ginseng – Die Heilwurzel für Energie, Konzentration und Immunsystem
Ginseng zählt zu den bekanntesten und beliebtesten Heilpflanzen Asiens und gewinnt auch in Europa immer mehr an Bedeutung. Die vielseitige Wirkung der Wurzel rückt zunehmend in den Fokus der wissenschaftlich-medizinischen Forschung. Ginseng wird traditionell eingesetzt bei Wechseljahrsbeschwerden, Gedächtnisstörungen und Erektionsproblemen.
Die gesundheitsfördernde Wirkung verdankt Ginseng seinen aktiven Inhaltsstoffen, den sogenannten Ginsenosiden. Diese natürlichen Wirkstoffe unterstützen Körper und Geist, indem sie Energie spenden, die Konzentration fördern und das Immunsystem stärken. Ob als Tee, Extrakt oder Nahrungsergänzungsmittel – Ginseng bietet eine natürliche Möglichkeit, Vitalität und Wohlbefinden zu steigern.
Ginseng ist eine der weltweit am meisten geschätzten Heilpflanzen, die seit Jahrtausenden wegen ihrer vielfältigen gesundheitsfördernden Eigenschaften geschätzt wird. Der Begriff „Ginseng“ stammt aus dem Chinesischen rénshēn und bedeutet „Männerwurzel“, da die Wurzel aufgrund ihrer charakteristischen Gabelung an einen menschlichen Körper erinnert. Traditionell wird er als starkes Adaptogen verwendet – eine Substanz, die dem Körper hilft, Stressoren zu widerstehen, seien sie physischer, chemischer oder biologischer Natur.
Er ist vor allem in Ostasien (China, Korea, Japan) und Nordamerika heimisch, wobei sich verschiedene Arten an ihre lokale Umgebung angepasst haben. Das Kraut ist zu einem Symbol für Vitalität, Kraft und Langlebigkeit geworden.
Familie: Araliaceae
Gattung: Panax
Gängige Arten:
Ginsengpflanzen werden in der Regel etwa 30–60 cm hoch und haben zusammengesetzte Blätter, die in Gruppen von 3 bis 5 Fiederblättern angeordnet sind. Die Wurzel ist dick, fleischig und oft gegabelt und ähnelt in ihrem Aussehen einer menschlichen Figur.
Weißer koreanischer Ginseng ist die bekannteste Panax-Art. Er wird seit vielen Jahrhunderten als Heilpflanze verwendet. Aber auch andere Ginsengarten können für medizinische Zwecke verwendet werden.
Sowohl rote als auch weiße Ginsengwurzeln stammen von derselben Pflanze, unterscheiden sich jedoch in ihrer Verarbeitung:
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der wesentliche Unterschied darin besteht, dass weißer Ginseng auf natürliche Weise getrocknet wird, während roter Ginseng vor dem Trocknen gedämpft wird, was sich sowohl auf seine Farbe als auch auf seine chemischen Eigenschaften auswirkt.
Koreanischer Ginseng (Panax ginseng) ist auch als asiatischer Ginseng bekannt. Die Pflanze ist in Berg- und Waldgebieten Koreas und Chinas, aber auch in Sibirien beheimatet. Koreanischer Ginseng fühlt sich in Misch- und Laubwäldern besonders wohl. Aufgrund des weltweiten Handels mit Ginsengwurzeln ist koreanischer Ginseng nun im Washingtoner Artenschutzübereinkommen als schützenswerte Pflanze aufgeführt.
Der chinesische Ginseng (Panax pseudoginseng) gehört ebenso wie Panax ginseng zur Gattung Panax. Die Pflanze aus der Familie der Araliengewächse wächst in China und Japan. Panax pseudoginseng und Panax ginseng sind in ihren Inhaltsstoffen ähnlich, doch im Gegensatz zum koreanischen Ginseng gehört der chinesische nicht zu den sogenannten Adaptogenen. Adaptogene Pflanzen enthalten biologisch aktive Pflanzenstoffe, die den Körper bei der Bewältigung von Stress unterstützen können.
Panax quinquefolius, der amerikanische Ginseng, wird hauptsächlich in Nordamerika, aber auch in China und Südkorea angebaut. Obwohl er vom koreanischen Ginseng abstammt, hat er durch die veränderten Anbaubedingungen einen Teil seiner ursprünglichen Inhaltsstoffe verloren. Koreanischer Ginseng enthält etwa 30 verschiedene Ginsenoside, die amerikanische Variante nur die Hälfte.
Die japanische Ginsengwurzel wird wie die Wurzel des koreanischen Ginsengs für medizinische Zwecke verwendet. Panax japonicum hat eine pharmakologische Wirkung, die sich von der des koreanischen Ginsengs unterscheidet.
Alle vier Sorten des japanischen Ginsengs werden als Heilpflanzen verwendet:
Verschiedene Pflanzen werden als Ginseng bezeichnet, obwohl sie nicht zur Gattung Panax gehören. Dazu gehören beispielsweise
Obwohl sie denselben Namen tragen, haben die Pflanzen wenig miteinander zu tun. Sie unterscheiden sich sehr deutlich in ihren Inhaltsstoffen und damit auch in ihrer Wirkung.
Ginseng (Panax ginseng) ist eine hochgeschätzte Heilpflanze mit einer reichen Geschichte in der traditionellen und modernen Medizin. Seine gesundheitsfördernden Eigenschaften werden weitgehend auf eine Vielzahl bioaktiver Verbindungen zurückgeführt, die hauptsächlich in seiner Wurzel enthalten sind.
Ginsenoside sind einzigartige Triterpensaponine, die nur in Ginseng vorkommen und als Hauptwirkstoffe gelten.
Klassifizierung: Gehören zur Gruppe der Saponine, die für ihre seifenartigen Schaumeigenschaften in Wasser bekannt sind.
Funktion:
Varianten: Mehr als 20 Arten, wobei Rg1 und Rb1 am besten untersucht und standardisiert sind.
Verteilung in der Wurzel:
Ginsengwurzeln enthalten auch ätherische Öle, bei denen es sich um flüchtige aromatische Verbindungen handelt.
Diese Verbindungen unterstützen bekanntermaßen das Immunsystem, indem sie als biologische Reaktionsmodifikatoren wirken und die natürlichen Abwehrkräfte des Körpers stärken.
Polyacetylene weisen nachweislich folgende Eigenschaften auf:
Diese Verbindungen tragen zu den allgemeinen gesundheitlichen Vorteilen von Ginseng bei, darunter eine verbesserte Immunfunktion und Zellschutz.
Historische Bedeutung
Einführung in Europa:
Moderne Anerkennung:
Die moderne Wissenschaft bestätigt zunehmend viele traditionelle Behauptungen. Hier sind einige der gut untersuchten Vorteile:
1. Steigert die Energie und bekämpft Müdigkeit: Ginseng verbessert die körperliche Ausdauer und verringert Müdigkeit, indem es die Energieproduktion der Zellen unterstützt. Es ist besonders hilfreich für Menschen mit chronischer Müdigkeit oder zur Genesung nach einer Krankheit.
2. Verbessert die Gehirnfunktion: Er verbessert das Gedächtnis, die Konzentration und die geistige Klarheit, indem er die Durchblutung des Gehirns erhöht und Neurotransmitter wie Dopamin und Serotonin ausgleicht.
3. Stärkt das Immunsystem: Ginseng unterstützt Immunzellen wie NK-Zellen und Makrophagen und hilft dem Körper so, Infektionen zu bekämpfen und die Widerstandsfähigkeit zu verbessern, insbesondere bei Stress oder Krankheit.
4. Entzündungshemmende Wirkung: Ginsenoside reduzieren Entzündungen im Körper, wodurch Ginseng bei Erkrankungen wie Arthritis, Ekzemen und anderen entzündlichen Erkrankungen hilfreich ist.
5. Unterstützt die Blutzuckerkontrolle: Es verbessert die Insulinsensitivität und senkt den Blutzuckerspiegel, wodurch es bei der Behandlung und Vorbeugung von Typ-2-Diabetes hilfreich ist.
6. Verbessert die Gesundheit von Herz und Blutgefäßen: Ginseng fördert die Durchblutung, senkt den Blutdruck und verbessert den Cholesterinspiegel, wodurch er vor Herzerkrankungen und Schlaganfällen schützt.
7. Schützt die Leber: Er hilft bei der Reinigung der Leber, reduziert Schäden durch Giftstoffe und kann bei Erkrankungen wie Fettleber oder Hepatitis helfen.
8. Unterstützt die sexuelle Gesundheit: Ginseng verbessert die Libido und die erektile Funktion, indem er die Durchblutung fördert und den Hormonhaushalt unterstützt.
9. Lindert Wechseljahrsbeschwerden: Es hilft, Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen und Müdigkeit bei Frauen in den Wechseljahren zu reduzieren und unterstützt gleichzeitig den Hormonhaushalt.
10. Schützt die Gehirngesundheit im Alter: Ginseng kann helfen, den kognitiven Verfall zu verlangsamen und die Gehirnfunktion bei Erkrankungen wie Alzheimer zu unterstützen, indem es oxidativen Stress reduziert.
Laut der Monographie der Kommission E eignet sich Ginseng besonders als allgemeines Tonikum. Die Wurzel kann zur Stärkung und Bekämpfung von Müdigkeit und Schwäche eingesetzt werden. Nahrungsergänzungsmittel mit Ginseng können auch bei Leistungsminderung und Konzentrationsstörungen hilfreich sein.
Ginseng zeigt auch eine immunmodulierende Wirkung. Die getrocknete Wurzel des Ginsengs kann helfen, stressbedingten Infektionskrankheiten wie Erkältungen vorzubeugen und vor der echten Grippe (Influenza) schützen.
Ginseng kann sich auch positiv auf die Stimmung und die Gehirnaktivität auswirken. Die Wurzel regt die Produktion und Verteilung der Substanz 5-HTP an. 5-HTP ist die Vorstufe des Glückshormons Serotonin. Ginseng kann auch die Konzentration des Neurotransmitters Dopamin im Blut erhöhen. Dieser Botenstoff steuert nicht nur die Stimmung, sondern ist auch für die Antriebskraft verantwortlich.
Ginseng ist auch als natürliches Mittel zur Steigerung der Potenz bekannt. Der legendäre Kaiser Shennong, der vor mehr als 5000 Jahren lebte, erwähnte Ginseng in seinem dreiteiligen Buch über Heilpflanzen und Kräuter als wirksame Heilpflanze.
Müdigkeit und Erschöpfung sind häufige Symptome, die unterschiedliche Ursachen haben können. Oft verbirgt sich hinter den Beschwerden ein Schlafmangel, aber auch Infektionskrankheiten, Stress oder Autoimmunerkrankungen können mit erhöhter Müdigkeit einhergehen. Ginseng ist in Asien seit langem als Mittel gegen Erschöpfung bekannt.
Das chronische Erschöpfungssyndrom ist durch starke, anhaltende Müdigkeit und Erschöpfung gekennzeichnet und tritt häufig bei Krebspatienten auf.
Die Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels mit Ginseng kann sich nicht nur bei Krebspatienten positiv auswirken, sondern auch bei Menschen mit Multipler Sklerose. Schwäche und ausgeprägte Müdigkeit gehören zu den häufigsten Symptomen der chronisch-entzündlichen Erkrankung des Nervensystems. Ähnlich wie in den Studien zur Krebsermüdung konnten die Forscher durch die Einnahme von Ginseng-Präparaten die Symptome bei Menschen mit Multipler Sklerose verbessern.
Die Wahl der richtigen Ginsengart spielt jedoch eine entscheidende Rolle für den Erfolg. In ihrer Studie aus dem Jahr 2011 konnten Kim et al. beispielsweise die Müdigkeit ihrer Probanden mit einem Extrakt aus amerikanischem Ginseng nicht lindern. Koreanischer Ginseng scheint hier besser zu wirken.
Bluthochdruck ist nach wie vor die Volkskrankheit Nummer eins. Jeder dritte bis zweite Deutsche zwischen 35 und 64 Jahren leidet an arterieller Hypertonie. Die Volkskrankheit kann sehr schwerwiegende Folgen haben. Chronisch erhöhter Blutdruck verursacht kaum Symptome, erhöht jedoch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Um lebensbedrohliche Komplikationen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall zu verhindern, muss der Blutdruck daher schnell reguliert werden.
Bluthochdruck tritt in zwei Formen auf: primär und sekundär. Sekundäre Hypertonie ist die Folge einer Grunderkrankung oder entsteht durch verschiedene nachweisbare Faktoren. Ursachen einer sekundären Hypertonie sind:
Die primäre Hypertonie entsteht ohne erkennbare Ursache. Mehr als 80 Prozent aller Bluthochdruckpatienten leiden an einer primären Hypertonie.
Wissenschaftler vermuten, dass viele primäre Hypertonieerkrankungen auf einer endothelialen Dysfunktion beruhen. Dabei handelt es sich um eine Fehlfunktion des Gefäßendothels. Das Endothel ist eine dünne Schicht, die die Innenseite der Blutgefäße auskleidet. Diese Schicht beeinflusst die Verengung und Erweiterung der Gefäße sowie deren Durchlässigkeit und verhindert teilweise die Ansammlung von Blutplättchen. Dadurch wirkt das Endothel indirekt auf den Blutdruck.
Die Inhaltsstoffe der Ginsengwurzel wirken sich positiv auf die Funktion des Gefäßendothels bei Bluthochdruckpatienten aus. Diese Wirkung beruht vermutlich unter anderem auf einer erhöhten Freisetzung von Stickstoffmonoxid (NO) aus den Endothelzellen und der damit verbundenen Entspannung der Gefäße.
Ginseng zeigt auch weitere positive Wirkungen auf die Funktion von Herz und Gefäßen sowie auf den Blutdruck. Die Ginsenoside haben nicht nur antioxidative Eigenschaften, sie beeinflussen auch die Freisetzung von blutdruckregulierenden Botenstoffen und wirken sich positiv auf die Blutfettwerte aus.
Diabetes mellitus äußert sich durch einen erhöhten Blutzuckerspiegel. Während Typ-1-Diabetes in der Regel durch einen absoluten Mangel des Hormons Insulin im Kindes- oder Jugendalter verursacht wird, tritt Typ-2-Diabetes erst später auf. Hier liegt kein absoluter, sondern ein relativer Insulinmangel vor. Grund dafür ist eine Insulinresistenz. Das bedeutet, dass die Körperzellen nicht richtig auf das Insulin reagieren und der Zucker trotz Insulinfreisetzung im Blut verbleibt.
Der erhöhte Blutzuckerspiegel verursacht zunächst keine Symptome, sodass Diabetes oft lange Zeit unentdeckt bleibt. Langfristig schädigt der Zucker im Blut die kleinen und großen Blutgefäße im Körper. Zu den gefürchteten Komplikationen von Diabetes zählen:
Um den Spätfolgen vorzubeugen, muss der Blutzucker gesenkt werden. Hier kann die Ginsengwurzel hilfreich sein. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Ginseng den Nüchternblutzucker und den postprandialen Zucker, also den Blutzucker nach dem Essen, signifikant senken kann.
Nach der Einnahme von Ginseng steigt der Insulinspiegel im Blut an. Eine Studie von Sen et al. aus dem Jahr 2013 zeigt einen möglichen Grund dafür. In der präklinischen Studie konnten die Forscher durch die Einnahme eines Ginsengwurzelextrakts die Regeneration der ß-Zellen in der Bauchspeicheldrüse anregen.
Die ß-Zellen sind die insulinproduzierenden Zellen in den Langerhans-Inseln der Bauchspeicheldrüse. Sowohl bei Typ-1- als auch bei Typ-2-Diabetes mellitus ist die Funktion der ß-Zellen stark beeinträchtigt. Typ-1- und Typ-2-Diabetiker könnten beide von der Einnahme von Ginsengpräparaten profitieren.
Ginseng führt nicht nur zu einer erhöhten Insulinfreisetzung und -produktion, sondern kann auch die Insulinsensitivität verbessern. Die Insulinsensitivität ist die Empfindlichkeit der Körperzellen gegenüber dem Hormon Insulin. Je empfindlicher die Zellen gegenüber Insulin sind, desto besser können sie Glukose aus dem Blut aufnehmen.
Ginseng kann den Blutzucker auch durch Aktivierung der AMP-Kinase (AMPK) senken. Das Enzym regt den Glukosetransport in die Muskeln an und reduziert die Glukoseproduktion in der Leber. Ein Teil der Wirkung von Metformin, einem bekannten Diabetes-Medikament, wird ebenfalls durch das Enzym AMPK vermittelt.
Herz- und Gefäßerkrankungen sowie die diabetische Retinopathie (Augenerkrankung) sind als Folge von Diabetes besonders gefürchtet. In Tierversuchen hat sich die Einnahme von Ginseng als vielversprechende Maßnahme zur Vorbeugung dieser Schäden erwiesen. So verbesserte Ginseng die Herzaktivität und die Elastizität der Blutgefäße bei den Versuchstieren mit Diabetes. Weitere klinische Studien zur prophylaktischen Rolle von Ginseng wären wünschenswert, um Ginseng in der Diabetes-Therapie weiter zu etablieren.
Die Leber ist ein bemerkenswertes Organ. Als größte Drüse des menschlichen Körpers ist sie das zentrale Stoffwechselorgan und übernimmt viele wichtige Aufgaben. Sie produziert lebenswichtige Proteine, verwertet die Bestandteile der Nahrung, produziert Galle und dient der Ausscheidung und Verwertung von Giftstoffen, Medikamenten und Stoffwechselendprodukten.
Nicht nur Alkohol, sondern auch Medikamente, Zucker und fettige Lebensmittel können die Leber schädigen und ihre Funktion beeinträchtigen. Fettleber, Leberzirrhose, Hepatitis oder Leberstauung sind Lebererkrankungen, die zu einer Abnahme der Leberfunktion führen können. Beschwerden treten eher spät auf. Dazu gehören:
Ginseng spielt eine Rolle bei der Regulierung der Leberfunktionen und bei der (begleitenden) Behandlung von Lebererkrankungen wie Hepatitis, Leberzirrhose oder Leberkrebs.
Ginseng-Extrakt kann die Leberzellen vor leberbeschädigenden Substanzen wie Alkohol oder Medikamenten schützen. Die Ginsenoside können auch Schutz vor Hepatotoxinen wie den Aflatoxinen (Pilzgiften), Cadmiumchlorid oder Benzpyren bieten, das beispielsweise beim Grillen entsteht.
Ginseng scheint auch die Regeneration der Leber nach Operationen zu fördern. Tierversuche zeigten einen positiven Einfluss auf die Regenerationsfähigkeit der Leber nach einer teilweisen Entfernung des Organs. Die Forscher konnten nach der Verabreichung von Ginseng ein Wachstum der Leberzellen nachweisen. Das Gewicht der Leber nahm dadurch zu.
Vielversprechende Ergebnisse erzielten Wissenschaftler auch bei der Behandlung der akuten Transplantat-gegen-Wirt-Reaktion. Diese systemische Erkrankung tritt bei bis zu 60 Prozent aller Patienten nach einer Blutstammzell- oder Knochenmarktransplantation, aber auch nach einer Lebertransplantation auf. Im Jahr 2011 gelang es Xu et al., eine akute Transplantat-gegen-Wirt-Reaktion nach einer Lebertransplantation mit rotem koreanischem Ginseng zu heilen.
Eine Fettleber wird durch übermäßigen Alkoholkonsum oder übermäßiges Essen verursacht. Das „gute“ HDL-Cholesterin kann mit Hilfe von Ginseng erhöht werden. Der Spiegel von LDL-Cholesterin und Triglyceriden in der Leber sinkt jedoch. Auf diese Weise schützt Ginseng die Leber vor einer Verfettung.
Leberkrebs ist oft die Folge einer Leberzirrhose, kann aber auch durch Schimmelpilzprodukte in Lebensmitteln sowie durch Störungen im Eisenstoffwechsel oder bestimmte chemische Substanzen entstehen. Chronische Infektionen mit dem Hepatitis-B- oder -C-Virus sind ebenfalls häufige Ursachen für Krebs.
Abdel-Wahhab et al. konnten in ihrer Studie aus dem Jahr 2011 bei Patienten mit chronischer Hepatitis C den Virustiter im Blut mit koreanischem Ginseng senken. Die Studie zeigte auch eine signifikante Verbesserung der Leberfunktion bei Leberzirrhose.
Weitere Studien deuten darauf hin, dass Ginseng auch bei der Vorbeugung von Leberkrebs eine Rolle spielen kann. So erkranken Menschen, die regelmäßig Präparate aus der Ginsengwurzel einnehmen, seltener an Leberkrebs.
Wissenschaftler vermuten, dass Ginseng auf verschiedene Weise positiv auf die Gesundheit der Leber wirken kann. Zum einen wirken die Ginsenoside als Antioxidantien und schützen die Zellen des Körpers vor schädlichen freien Radikalen. Zum anderen hat Ginseng eine entzündungshemmende Wirkung, da er die Produktion von entzündungsfördernden Chemokinen und Zytokinen unterdrücken kann.
In der fernöstlichen Medizin gilt Ginseng als immunstärkendes Tonikum. Die Heilpflanze konnte auch in verschiedenen wissenschaftlichen Studien ihre positive Wirkung auf das Immunsystem nachweisen. So kann Ginseng die verschiedenen Zellen des Immunsystems im Kampf gegen den Erreger unterstützen und dadurch die Widerstandsfähigkeit gegen verschiedene Keime erhöhen.
Ginseng wirkt sich unter anderem positiv auf die Aktivität der sogenannten Makrophagen aus. Diese Fresszellen gehören zu den weißen Blutkörperchen, sind Teil des angeborenen Immunsystems und dienen der Beseitigung von Mikroorganismen. Ginseng stimuliert außerdem die Aktivität der natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) und trägt so zum Schutz vor Krankheitserregern bei.
Im Körper finden Bakterien optimale Bedingungen für ihre Vermehrung und ihr Wachstum. Sie nutzen den sogenannten Glykokalix, eine Schicht an der äußeren Oberfläche der Zellen, als Verankerung und bleiben so an ihren Wirtszellen haften. Ginseng-Polysaccharide können diese Anhaftung der Bakterien an den Körperzellen verhindern.
Die Heilpflanze scheint ein sehr breites Spektrum an antibakterieller Wirkung zu haben. Verschiedene wissenschaftliche Studien berichten von Erfolgen mit Helicobacter pylori, Staphylococcus aureus oder Escherichia coli.
Ginseng wirkt nicht nur gegen Bakterien, sondern auch gegen Viren im Körper. So kann die Heilpflanze den Krankheitsverlauf der echten Grippe (Influenza) positiv beeinflussen. Ginsengextrakt kann die Produktion von Antikörpern wie IgG oder IgA anregen und so das Immunsystem stärken. Ginseng stimuliert auch die Ausschüttung von Interleukinen. IL-4 und IL-5 gehören zu den wichtigsten Botenstoffen bei Immunreaktionen.
Zur Verbesserung der Immunantwort werden Ginsengpräparate auch bei der Behandlung von HIV-Patienten eingesetzt. In ihrer Studie aus dem Jahr 2017 fanden die Wissenschaftler Young-Keol und Jung-Eun einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Einnahme von Panax Ginseng und der Anzahl der CD4+-Zellen bei HIV-Patienten.
CD4-Zellen sind Zellen des Immunsystems, die einen speziellen Oberflächenrezeptor tragen. Sie werden oft als T-Helferzellen bezeichnet. Die Anzahl der CD4+-Zellen im Blut ist ein wichtiger Marker für den Krankheitsverlauf. Je weniger Zellen vorhanden sind, desto ausgeprägter ist die Infektion.
Durch die Einnahme von Ginseng konnten die Forscher die CD4+-Werte ihrer Probanden deutlich verbessern und auch die durchschnittliche Überlebenszeit der Patienten verlängern. Insbesondere in Kombination mit einer antiretroviralen Therapie kann Ginseng bei HIV-Patienten mit guten Ergebnissen eingesetzt werden.
Eine Steigerung der Immunabwehr ist jedoch nicht immer erwünscht. Eine übermäßige Immun- und Entzündungsreaktion, wie Allergien oder Autoimmunerkrankungen, kann Körperstrukturen dauerhaft schädigen. Auch hier kann die Einnahme von Ginseng hilfreich sein. Ginseng ist also nicht nur ein Immunbooster, sondern auch ein Immunmodulator.
Die Heilpflanze kann die Symptome eines Asthmaanfalls aufgrund eines hyperreaktiven Bronchialsystems lindern. Ginseng reduziert auch den Entzündungsprozess bei akuten Arthritiden (Gelenkentzündungen).
Auch Menschen mit atopischem Ekzem können von der immunmodulierenden Wirkung von Ginseng profitieren. Atopisches Ekzem, auch Neurodermitis genannt, ist eine chronische, nicht ansteckende Hauterkrankung. Koreanischer Ginseng wirkt entzündungshemmend und antioxidativ in den Keratinozyten der Haut und kann so die unangenehmen Hautbeschwerden lindern.
Die Heilpflanze wirkt sich positiv auf den Fettstoffwechsel im menschlichen Körper aus und kann so entscheidend zur Gefäßgesundheit beitragen. Ginseng reguliert die Aktivität des Hormons Leptin. Forscher vermuten, dass das bei übergewichtigen Menschen vermehrt produzierte Leptin nicht nur an der Entstehung von Arteriosklerose beteiligt ist, sondern auch (mit-)verantwortlich für die arteriosklerotischen Komplikationen eines Herzinfarkts und Schlaganfalls ist.
Ginseng beeinflusst auch die Blutfettwerte. Die Heilpflanze kann nicht nur den Cholesterinspiegel im Blut senken, sondern auch einer sogenannten Hypertriglyceridämie entgegenwirken. Die erhöhten Blutfettwerte erhöhen das Risiko für Arteriosklerose und die damit verbundenen Komplikationen erheblich. Es ist jedoch zu beachten, dass die meisten Studien auf Tiermodellen basieren. Weitere klinische Studien könnten den prophylaktischen Wert von Ginseng in Bezug auf Arteriosklerose bestätigen.
Eine erektile Dysfunktion liegt vor, wenn ein Mann in mehr als zwei Dritteln aller Fälle keine Erektion mehr bekommt oder diese nicht aufrechterhalten kann. Dadurch ist ein Geschlechtsverkehr unmöglich. Gelegentlich auftretende erektile Dysfunktionen sind eigentlich nicht behandlungsbedürftig. Von einer erektilen Dysfunktion spricht man erst, wenn die Erektionsstörungen mindestens sechs Monate lang anhalten.
Während Erektionsstörungen bei älteren Männern hauptsächlich körperliche Ursachen haben, sind Erektionsstörungen bei jüngeren Menschen oft psychisch bedingt. Unabhängig von der Ursache leiden die Männer unter der Einschränkung ihrer Sexualität. Erektionsstörungen beeinträchtigen oft die Partnerschaft.
Seit mehreren tausend Jahren wird die Ginsengwurzel in Asien als Potenzmittel verwendet. Ginseng wird bereits in der 3000 Jahre alten chinesischen Pharmakopöe des chinesischen Kaisers Shennong als wirksame Heilpflanze erwähnt.
In ihrer Studie aus dem Jahr 2006 konnten Choi et al. bei Männern mit erektiler Dysfunktion durch die Gabe von Ginseng gute Ergebnisse erzielen. Die Probanden berichteten von einer gesteigerten Libido und einer besseren Penissteifigkeit. Bei 60 Prozent der Studienteilnehmer verbesserte sich das Sexualleben durch die Einnahme von Ginseng deutlich.
De Andrade et al. kamen in einer placebokontrollierten Doppelblindstudie mit 60 Probanden zu einem ähnlichen Ergebnis. Die Hälfte der Studienteilnehmer erhielt ein Placebo-Präparat, die andere Hälfte dreimal täglich 1000 mg koreanischen Ginseng. In der Ginseng-Gruppe berichteten die Patienten von einer verbesserten Penissteifigkeit und leichterem Eindringen. Außerdem konnten sie ihre Erektion länger aufrechterhalten. In der Placebo-Gruppe gab es hingegen keine Verbesserungen.
Eine Metastudie, in der die Forscher die Ergebnisse von 20 Studien zu Ginseng bei erektiler Dysfunktion berücksichtigten, bestätigte den positiven Einfluss von Ginseng auf die männliche Potenz. Demnach kann Ginseng auch bei einer psychogenen erektilen Dysfunktion hilfreich sein.
Die Menopause bezeichnet die Jahre vor und nach der letzten Menstruation. Die sogenannte Klimakteriumphase beginnt in der Regel im Alter von 40 Jahren. Die Sexualhormone nehmen ab und die Fruchtbarkeit lässt nach.
Die Menopause ist keine Krankheit, sondern ein völlig normaler biologischer Vorgang. Dennoch leiden viele Frauen in den Wechseljahren unter Beschwerden aufgrund der Veränderungen im Hormonhaushalt. Dazu gehören:
Die Heilpflanze kann die Symptome, die in den Wechseljahren auftreten können, lindern und so Frauen in dieser Phase des Umbruchs das Leben erleichtern. Der Ginseng scheint eine sehr breit gefächerte Wirkung zu haben.
Die Einnahme von Ginseng in den Wechseljahren verbessert nicht nur das allgemeine Wohlbefinden, sondern wirkt auch Stimmungsschwankungen, depressiven Verstimmungen und unangenehmen Hitzewallungen entgegen. Ginseng wirkt sich auch positiv auf die Sexualität aus. Die Studienteilnehmerinnen berichteten unter anderem von einer gesteigerten sexuellen Erregung.
Der veränderte Hormonhaushalt in den Wechseljahren erhöht bei Frauen das Risiko für bestimmte Krankheiten. Dazu zählen neben Diabetes und Osteoporose auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ginseng kann zum Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen nach den Wechseljahren nützlich sein.
Die Zugabe von drei Gramm Ginseng mit einem standardisierten Ginsenosidgehalt von 60 mg führt zu niedrigeren Cholesterinwerten bei Frauen in den Wechseljahren. Die Studie von Kim et al. zeigte auch eine Abnahme der Intima-Media-Dicke in der Gefäßwand der Halsschlagader. Eine verdickte Gefäßwand gilt als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Ereignisse wie Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Die Konzentration ist eine wichtige Voraussetzung für effizientes und effektives Arbeiten. Wenn Sie Ihre Konzentration und Leistungsfähigkeit steigern möchten, können Sie Ginsengpräparate verwenden.
Insbesondere die Einnahme von Ginseng kann das Arbeitsgedächtnis verbessern. Dieses ermöglicht die kurzfristige Speicherung und Verarbeitung von Informationen. Ohne ein funktionierendes Arbeitsgedächtnis können wir weder lesen noch schreiben.
Insbesondere Menschen, die häufiger geistig anspruchsvollen Tätigkeiten nachgehen, können von der Einnahme von Ginseng profitieren und ihre kognitiven Leistungen verbessern.
Bei der Demenzerkrankung Alzheimer ist die geistige Leistungsfähigkeit stark eingeschränkt. Die Patienten sind sehr vergesslich, haben Schwierigkeiten, ihren Alltag zu bewältigen, und Probleme, sich sprachlich auszudrücken. Sie verlieren die Orientierung und haben Konzentrationsschwierigkeiten.
Panax Ginseng kann die kognitive Leistungsfähigkeit von Alzheimer-Patienten verbessern. In einer Studie von Lee et al. erhielten Alzheimer-Patienten täglich 4,5 g Ginseng. Ihre kognitive Leistungsfähigkeit wurde zu Beginn der Studie mit dem Mini-Mental-Status-Test (MMSE) und der Alzheimer Disease Assessment Scale (ADAS), zwei quantitativen Messinstrumenten, bestimmt. Während der zwölfwöchigen Einnahme erzielten die Ginseng-Probanden hier deutlich bessere Ergebnisse. Nach Absetzen des Ginseng-Nahrungsergänzungsmittel verschlechterte sich der geistige Zustand wieder.
Heo et al. kamen in ihrer Studie aus dem Jahr 2012 zu ähnlichen Ergebnissen. Die kognitiven Leistungen von Alzheimer-Patienten verbesserten sich durch die Einnahme von Ginseng deutlich.
Die geeignete Dosierung von Ginseng kann je nach Verwendungszweck, Ginseng-Art und Ginsenosidgehalt variieren. Hier einige allgemeine Richtwerte:
Hinweis: Die genaue Dosierung sollte immer auf der Grundlage der Ginsengart (z. B. rot oder weiß) und ihres Ginsenosidgehalts angepasst werden, da diese die wichtigsten Wirkstoffe sind, die für die Wirkung von Ginseng verantwortlich sind.
Grundsätzlich ist Ginseng gut verträglich. Bei Einnahme hoher Dosen treten Nebenwirkungen selten auf. Mögliche Nebenwirkungen sind:
Eine Studie berichtete auch über Hypoglykämie, auch bekannt als Unterzuckerung, bei Typ-2-Diabetikern. Da Ginseng von Diabetikern zur Senkung des Blutzuckerspiegels verwendet wird, handelt es sich hierbei wahrscheinlich nicht um eine unerwünschte Nebenwirkung, sondern um die Folge einer zu hohen Dosierung.
Bislang gibt es nur wenige Studien, die die Wechselwirkungen von Ginseng mit Medikamenten und anderen Substanzen untersuchen. Die vorliegenden Daten lassen jedoch derzeit keine Wechselwirkungen erkennen. Vorsichtshalber sollte die Einnahme von Ginseng während der Einnahme von Medikamenten mit dem Arzt besprochen werden.
Empfohlene Produkte