Dr. med. Josefine Königbauer
Feb 24, 2022
Lesezeit: 4 Minuten
Vitamin D zählt zu den wichtigsten Vitaminen und ist an einer Vielzahl lebenswichtiger Körperfunktionen beteiligt – insbesondere für Immunsystem, Knochengesundheit und Zellstoffwechsel.
Aufgrund moderner Lebens- und Arbeitsgewohnheiten, die sich meist in geschlossenen Räumen abspielen, ist ein Vitamin-D-Mangel heute weit verbreitet. Denn der Körper kann Vitamin D nur mithilfe von Sonnenlicht (UVB-Strahlung) selbst herstellen.
Doch Sonnenlicht allein reicht nicht aus, um die aktive Form von Vitamin D bereitzustellen. Entscheidend für die Umwandlung in die biologisch wirksame Form ist das Mineral Magnesium.
Themen in diesem Artikel:
Vitamin D und Magnesium gehören zu den wichtigsten Mikronährstoffen für unsere Gesundheit – besonders für Knochen, Immunsystem und Herz-Kreislauf. Doch kaum bekannt ist, wie eng diese beiden Vitalstoffe zusammenarbeiten. Ein Magnesiummangel kann nicht nur die Wirkung von Vitamin D blockieren, sondern auch gesundheitliche Risiken mit sich bringen.
Durch Sonnenlicht (UVB-Strahlung) bildet unsere Haut Vitamin D3 (Cholecalciferol). Dieses ist jedoch biologisch inaktiv und muss in zwei Schritten in seine aktive Form umgewandelt werden:
Beide Enzyme sind magnesiumabhängig – ohne ausreichend Magnesium funktioniert dieser Aktivierungsprozess nicht.
Magnesium spielt eine zentrale Rolle im Stoffwechsel von Vitamin D. Es aktiviert jene Enzyme, die für die Umwandlung von Vitamin D in seine aktive Form notwendig sind.
Fehlt Magnesium, bleibt Vitamin D im Körper weitgehend wirkungslos – selbst bei der Einnahme hochdosierter Präparate.
Eine aktuelle Diskussion im renommierten „Journal of the American Osteopathic Association“ beleuchtet genau diesen Zusammenhang. Sie betont die enge physiologische Verbindung zwischen Vitamin D und Magnesium und unterstreicht, dass beide Nährstoffe gemeinsam wirken müssen, um ihre vollen gesundheitlichen Vorteile zu entfalten.
Vitamin D wird im Blut durch das sogenannte Vitamin-D-Bindungsprotein transportiert – ebenfalls ein magnesiumabhängiges Eiweiß.
Fehlt Magnesium, ist nicht nur die Aktivierung, sondern auch der Transport von Vitamin D stark eingeschränkt.
In Fällen von Magnesiummangel kann ein Vitamin-D-Mangel oft nicht durch hochdosierte Präparate behoben werden. Man spricht dann von einer sogenannten Vitamin-D-Resistenz.
Interessanterweise führt die gezielte Gabe von Magnesium oft auch zu einem Anstieg des Vitamin-D-Spiegels.
Neuere Studien deuten darauf hin, dass auch Vitamin D die Absorption und Verwertung von Magnesium beeinflussen kann – ein weiterer Hinweis auf die enge, wechselseitige Verbindung dieser beiden Nährstoffe.
Vitamin D erhöht den Kalzium- und Phosphatspiegel im Körper – ein erwünschter Effekt zur Vorbeugung von Osteoporose.
Fehlt jedoch Magnesium, kann diese Wirkung negative Folgen haben:
Ein Mangel an Magnesium oder Kalzium kann Osteoporose fördern.
→ Nur das harmonische Zusammenspiel aller drei sorgt für stabile Knochen.
In vielen Studien zu Vitamin D oder Magnesium wurde jeweils der andere Nährstoff nicht berücksichtigt:
Dies könnte inkonsistente Ergebnisse erklären, z. B. warum Vitamin-D-Präparate bei einigen Menschen nicht wirken.
Forscher fordern daher neue klinische Studien, die beide Faktoren gleichzeitig betrachten.
Vitamin D wird durch Sonnenlicht gebildet – Magnesium jedoch ausschließlich über die Nahrung aufgenommen. Studien zeigen:
Eine aktuelle Studie der Universitäten Cornell und Texas (Austin) zeigt außerdem:
Bei beliebten Diäten zur Gewichtsreduktion – insbesondere bei fettreichen, kohlenhydratarmen Diäten – wiesen fast alle Testpersonen niedrige Vitamin-D- und Magnesiumwerte auf.
Das Zusammenspiel von Magnesium und Vitamin D ist entscheidend für ihre volle Wirksamkeit und für die Vermeidung gesundheitlicher Risiken.
Besonders bei der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sollten beide Nährstoffe gemeinsam betrachtet werden.
Nur bei ausgewogener Versorgung können sie:
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Dr. med. Josefine Königbauer
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