Vitamin D erfüllt wichtige Aufgaben im Körper und ist an einer Vielzahl an Stoffwechselvorgängen beteiligt. Kommt es zu einem massiven Vitamin-D-Mangel, ist die Gesundheit gefährdet. Ein normaler Vitamin-D-Spiegel hingegen kann das Risiko für Erkältungskrankheiten, Bluthochdruck und Diabetes senken – und sogar vor einigen Krebsarten schützen.
Gebildet wird Vitamin D zum Großteil über die Haut – dafür ist die UVB-Strahlung der Sonne nötig; sie ist die wichtigste Vitamin-D-Quelle. Eine geringere Menge des Vitamins lässt sich über die Ernährung aufnehmen.
Drei Gründe, warum wir auf Vitamin D angewiesen sind:
Ein Mangel an Vitamin D kann zahlreiche Ursachen haben. Der häufigste Grund ist zu wenig Sonnenlicht auf der Haut. Vor allem im Winter ist das ein Problem – und zwar für alle Menschen, die nördlich von Rom leben, also über dem 42. Breitengrad. In diesen Gefilden scheint die Sonne nur wenige Stunden am Tag und steht darüber hinaus zwischen Oktober und März zu tief, um genügend UVB-Strahlen durchzulassen. Im Winter täglich 20 Minuten spazieren zu gehen, reicht für die Bildung von Vitamin D nicht aus.
Im Sommer genügen dagegen Sonnenbäder von wenigen Minuten an mindestens drei Tagen pro Woche, um ausreichend Vitamin D herzustellen – ein Mensch mit heller Haut produziert bei direkter Sonnenstrahlung (in Badekleidung, ohne Sonnenschutz) zur Mittagszeit etwa 10.000 International Einheiten (IE) innerhalb von zehn bis 20 Minuten.
Aber Achtung: Sonnenschutzmittel blockieren die Strahlen! Bereits Lichtschutzfaktor 8 hindert die Entstehung von Vitamin D in der Haut um bis zu 95 Prozent. Empfehlung: in den Vormittagsstunden die ersten zehn bis 30 Minuten die Sonne ohne Sonnencreme aufsuchen. Wichtig: Die Dauer je nach Hauttyp so wählen, dass es zu keiner Hautrötung kommen kann. Im Anschluss wie gewohnt Sonnenmilch auftragen, um einen Sonnenbrand zu vermeiden.
Die Vitamin-D-Depots, welche in den Sommermonaten aufgefüllt werden, sind üblicherweise in etwa zwei Monaten zur Hälfte aufgebraucht. Daher verfallen viele Menschen um den Jahreswechsel in ein Stimmungstief und sind anfälliger für Erkältungskrankheiten.
Vitamin-D-Mangel durch falsche Ernährung
Der Mensch nimmt fünf bis zehn Prozent des D-Vitamins über die Nahrung auf. Ein falscher Speiseplan kann einen Mangel begünstigen. In den Wintermonaten sollten daher verstärkt Vitamin-D-reiche Lebensmittel konsumiert werden. Dazu gehören (Angaben in Mikrogramm pro 100 Gramm):
Die aufgezählten Lebensmittel werden nicht alle in gleicher Menge und Häufigkeit konsumiert. Während Butter, Käse und Ei regelmäßig auf unserem Speiseplan stehen, ist Lebertran für die meisten eine geschmackliche Zumutung. Der Fokus sollte daher auf fettem Seefisch wie Lachs liegen.
Zu den Risikogruppen für Vitamin-D-Mangel zählen neben Stadtbewohnern, Nachtschichtarbeitern und Personen, die sich viel in Innenräumen aufhalten, insbesondere:
Und: Mit steigendem Alter nimmt die Fähigkeit des Körpers, Vitamin D über die Sonneneinstrahlung zu synthetisieren, allmählich ab. Gleichzeitig steigt der Vitamin-D-Bedarf. Die Haut von Menschen über 65 produziert nur halb so viel Vitamin D wie die Haut von Jüngeren.
Ein kurzzeitiger und geringer Vitamin-D-Mangel hat in der Regel noch keine spürbaren Folgen. Ein dauerhaft zu niedriger Vitamin-D-Spiegel kann aber schon Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Konzentrationsschwierigkeiten, depressive Stimmung und Schlafstörungen hervorrufen. Zudem kann es zu diesen Symptomen kommen:
Hält der (schwere) Vitamin-D-Mangel an, können weitere Symptome auftreten, die sich über eine gezielte Vitamin-D-Zufuhr ausgleichen lassen:
Eine unzureichende Vitamin-D-Versorgung von Kindern kann ihr Wachstum negativ beeinflussen. Mögliche Folge: Rachitis – eine Krankheit, bei der sich die Knochen nicht korrekt entwickeln.
Aktuelle Studien deuten darauf hin, dass ein starker und langfristiger Vitamin-D-Mangel auch im Zusammenhang steht mit der Entwicklung von:
Die Symptome, die auf einen Vitamin-D-Mangel hinweisen, sind vielfältig und fallen umso schwerwiegender aus, je länger der Mangel anhält. Wer herausfinden möchte, ob er betroffen ist oder ob der Grund für mögliche Beschwerden ein anderer ist, geht zum Arzt und lässt einen Bluttest durchführen. Dabei wird der Vitamin-D-Spiegel im Labor bestimmt – und zwar die Konzentration von 25-OH-Vitamin-D im Blut.
Was bedeutet der 25(OH)D3-Wert?
Beim 25(OH)D3-Wert handelt es sich um eine Hormonvorstufe (Calcidiol) von Vitamin D im Blut. Bei Bedarf wird es in die aktive Vitamin-D-Form (Calcitriol) umgewandelt. Der 25(OH)D3-Wert zeigt die momentane Gesamtversorgung mit Vitamin D über die Ernährung und die körpereigene Vitamin-D-Produktion über die Haut an.
Der Wert hat keine Aussagekraft über die ganzjährige Vitamin-D-Versorgung, die durchaus Schwankungen ausgesetzt ist. Die Halbwertszeit für 25(OH)D3 beträgt rund zwei Monate – natürlich nur, wenn in dieser Zeit keine Besonnung oder Nahrungsaufnahme stattgefunden hat.
Welcher Vitamin-D-Wert ist gut?
Ob ihr Vitamin-D-Wert zu niedrig oder im Normbereich liegt, lässt sich an folgenden Werten ablesen (Angaben in Nanogramm pro Milliliter):
Wer nicht ausreichend Vitamin D durch Sonnenbestrahlung bildet oder keine Vitamin-D-Nahrungsmittel zu sich nimmt, sollte regelmäßig ein Vitamin-D-Präparat einnehmen. Dabei ist es wichtig, ein passendes Vitamin D zu kaufen und die richtige Dosierung einzuhalten, denn eine langfristige und ungezügelte Überdosierung kann gefährlich sein! Um einen optimalen Vitamin-D-Spiegel dauerhaft zu halten, raten Experten zu einer Tagesdosis von durchschnittlich 5.000 IE bei einem Körpergewicht von 70 Kilogramm.
Die Einnahme von Vitamin-D-Nahrungsergänzungsmitteln kann von Vorteil sein, um