Halten Sie in jedem Fall vor der Anwendung Rücksprache mit Ihrem Arzt
Im Gegensatz zur Anwendung von Melatonin bei Erwachsenen, darf die Melatonin-Einnahme bei Kindern erst nach ärztlicher Rücksprache erfolgen, da die Gabe von Melatonin zu Risiken und Nebenwirkungen führen kann.
Auch bei einer geplanten Anwendung von Melatonin bei älteren Kindern und Jugendlichen dringend empfohlen, zunächst einen Arzt zu konsultieren und nicht im Alleingang mit einer verringerten Dosierung zu beginnen.
Für Kinder sind einzelne Darreichungsformen besonders empfehlenswert, da sie die Einnahme angenehmer gestalten. Zu den empfohlenen kindgerechten Darreichungsformen zählen vor allem flüssige Formen wie Melatonin-Spray oder mit Melatonin angereicherter Saft. Darüber hinaus haben sich auch Lutschtabletten für Kinder bewährt.
Melatonin für Kinder: Wissenschaftliche Untersuchungen zur Anwendung bei den Jüngsten
Es gibt verschiedene wissenschaftliche Daten zur Anwendung von Melatonin bei Kindern. Insgesamt legt das Studienmaterial nahe, dass gesunde Kinder mit Schlafstörungen, bei denen eine gute Schlafhygiene allein nicht wirksam war, von Melatonin unter ärztlicher Kontrolle profitieren können.[1]
Wann kann die Gabe von Melatonin für Kinder sinnvoll sein?
Die meisten Kinder produzieren ausreichend Melatonin und benötigen in der Regel kein zusätzliches Melatonin in Form eines Supplements. Allerdings deuten Studien darauf hin, dass es bei einer unzureichenden Synthese sinnvoll sein kann, Melatonin zu ergänzen.
Achtung: Die wissenschaftlichen Untersuchungen beziehen sich vor allem auf offene bzw. auf Cross-over-Studien, da es nur wenige doppelblinde placebo-kontrollierte Studien zu Melatonin bei Kindern gibt.
Wie hoch sind die kindgerechten Dosierungen von Melatonin?
Die meisten Melatonin-Studien mit Kindern beziehen sich auf eine Melatonin-Dosierung von 1 bis 6 mg am Abend. Allerdings zeigen einige Studien mit Erwachsenen und Kindern, dass selbst geringe Dosen von nur 0,1 mg (1/10 von einem Milligramm) Melatonin genauso effektiv sein können und möglicherweise das Risiko von Albträumen oder Schläfrigkeit am Morgen herabsetzen.
In anderen Fallstudien mit Erwachsenen wurde sogar beobachtet, dass niedrigere Dosierungen höheren Dosen in deren Wirkung überlegen waren.
Dosierung: Es wird empfohlen, die Gabe von Melatonin mit einer niedrigen Dosis zu beginnen, die dem Kind kurz vor dem Schlafengehen gegeben wird.
Wie Sie Ihr Kind beim Einschlafen unterstützen können
Bevor die Gabe von Melatonin bei Kindern mit Schlafstörungen in Frage kommt, sollte immer zunächst auf eine optimale Schlafhygiene geachtet werden. Neben grundlegenden Maßnahmen wie regelmäßigem Lüften und einem dunklen Schlafzimmer ohne störende Geräuschquellen, können Kinder vor allem von Ritualen profitieren.
Zu einem kindgerechten Ritual zählt insbesondere eine entspannende Gute-Nacht-Geschichte, die jeden Abend zur gleichen Zeit nach dem Zähneputzen vorgelesen wird. Ältere Kinder können ab dem Grundschulalter je nach Selbstständigkeit auch selbst lesen oder ein altersgerechtes Hörbuch hören. Eltern sollten allerdings darauf achten, dass die Lektüre bzw. das Hörspiel nicht zu spannend ist.
Sehr aufgedrehten Kindern kann es wiederum helfen, abends mit den Eltern zu meditieren oder die Nachtruhe mit einer anderen Entspannungsmethode wie autogenem Training und Co. einzuleiten. Ängstliche Kinder sollten zudem immer das Gefühl haben, dass sie trotz eigenem Schlafzimmer nicht allein sind und Mama oder Papa auch nachts in Reichweite sind.
Nicht zuletzt hilft es Kindern beim Einschlafen, wenn sie sich abends in ein liebevoll hergerichtetes Bett mit ihren Lieblingskuscheltieren legen.
Tipp: In unserem Artikel “Tipps zum Einschlafen” stellen wir Ihnen weitere Tipps für ein leichteres Einschlafen und eine erholsame Nachtruhe vor.
Diese Nebenwirkungen sind bei der Einnahme von Melatonin bei Kindern möglich
Unter der Gabe von Melatonin kann es in Anlehnung an wissenschaftliche Untersuchungen bei Kindern häufig zu Kopfschmerzen als Nebenwirkung kommen. Zusätzlich ist ein Fall bekannt, bei dem die Einnahme von Melatonin zu einer stark ausgeprägten Migräne führte.[2]