Stress ist sehr belastend, darüber muss Ihnen niemand etwas erzählen. Doch vor allem Ihr Immunsystem leidet unter dauerhaftem Stress und in diesem Zusammenhang stellen sich folgende Fragen:
Klären wir zunächst, wie Sie überhaupt erkennen können, dass Sie unter Stress leiden. Denn in der Hektik des Alltags ist den meisten Menschen überhaupt nicht bewusst, in was für einem Stress-Hamsterrad sie sich bewegen.
Zu den charakteristischen Symptomen von Stress zählen:
Sollten Ihnen die genannten Symptome bekannt vorkommen, ist schnelles Handeln erforderlich, denn die Auswirkungen von chronischem Stress auf Ihr Immunsystem sowie die daraus resultierenden gesundheitlichen Folgen sind nicht zu unterschätzen und betreffen sowohl die unspezifische (angeborene) als auch die spezifische (erlernte) Immunabwehr.
Chronischer Stress, bspw. ausgelöst durch starke psychische Belastungen wie
wirkt sich negativ auf beide Verteidigungslinien des menschlichen Immunsystems aus, d.h. er schwächt sowohl die
Die Schwächung des Immunsystems zeigt sich dann unter anderem durch folgende Vorgänge in Ihrem Körper:
Akuter Stress – also Situationen, die uns kurzzeitig unter Stress setzen wie bspw. Ärger mit dem Chef oder Prüfungsangst – wirkt sich hingegen hauptsächlich auf die spezifische Immunabwehr aus.[2] So wird bei akutem Stress die spezifische Immunabwehr zunächst einmal heruntergefahren. Das wirkt sich in Ihrem Körper dann so aus, dass
Für das spezifische Immunsystem bedeutet das: Es kann Krankheitserreger nicht mehr angemessen bekämpfen. Sie werden anfälliger für Infekte und es können sich zudem bereits vorhandene Grunderkrankungen verschlechtern.[3]
Die gute Nachricht: Akuter Stress kann auch den gegenteiligen Effekt haben – sprich: das spezifische Immunsystem kurzfristig stärken.
Akuter Stress verstärkt die spezifische Immunabwehr – ja, das ist tatsächlich möglich. Vor allem dann, wenn der akute Stress beispielsweise durch einen Unfall ausgelöst wurde. Die Zahl der weißen Blutkörperchen steigt dann an, genauso die Zahl der Fresszellen und auch die Aktivität der natürlichen Killerzellen. Das ist prima, denn so kann beispielsweise eine Wunde schneller abheilen, die Sie sich bei diesem Unfall zugezogen haben.
Bei chronischem Stress haben die Erreger leichtes Spiel. Sie werden schneller krank und im Umkehrschluss auch nur langsam wieder gesund. Zudem hat chronischer Stress folgende weiteren Auswirkungen auf Ihr Immunsystem:
Der Heilungsprozess der Haut verläuft in chronischen Stresssituationen deutlich langsamer als bei Menschen mit wenig oder gar keinem empfundenen Stress. Dies zeigt unter anderem eine an Studenten durchgeführte Studie, deren Wundheilung während der Semesterferien schneller ablief als während des Semesters.[3]
Woran aber liegt es, dass Wunden bei gestressten Menschen langsamer verheilen? Der Wundheilungsprozess ist vielschichtig und unter anderem auch mit einem Entzündungsprozess, ausgelöst durch die Arbeit des Immunsystems, verbunden, der dafür verantwortlich ist, dass das kranke Gewebe abgeräumt wird. Ist das Immunsystem geschwächt verzögert sich dieser Prozess.
Danach folgt die eigentliche Wundheilung (der Wundverschluss), der mit einer Bildung von Hautzellen und Kollagen verbunden ist . Auch dieser Heilungsprozess ist bei gestressten Menschen verzögert, da bei ihnen weniger Kollagen und neue, gesunde Hautzellen gebildet werden. Hinzu kommt, dass bei gestressten Menschen verstärkt Cortisol ausgeschüttet wird, das wiederum die Produktion des körpereigenen Entzündungshemmers Kortison hemmt – ein weiterer Bremsklotz für die Wundheilung.[4]
Bedingt durch den chronischen Stress ist das Immunsystem geschwächt und kann sich nicht mehr so effektiv gegen Viren, Bakterien und andere Krankheitserreger wehren. Die Folge davon ist quasi selbsterklärend:
Stress kann sich auch an oder auf der Haut zeigen, es können juckende Hautstellen oder Ekzeme auftreten. Der Auslöser ist auch hier das durch Stress beeinflusste Immunsystem.
Aber nicht nur das: Vor allem psychischer Stress beeinflusst den Alterungsprozess der Haut enorm. Wer stark unter psychischem Stress leidet – oftmals bedingt durch belastende Lebenssituationen wie die Pflege eines an Demenz erkrankten nahen Angehörigen oder auch eine Scheidung bzw. Trennung vom Lebenspartner – dessen Haut altert schneller.[5]
Stress ist für das kindliche Immunsystem ähnlich schädlich wie für die Immunabwehr eines Erwachsenen. Da sich vor allem das spezifische Immunsystem von Kindern noch im Aufbau befindet, sind die Auswirkungen von Stress ungleich schwerer. Achten Sie deshalb vor allem auf folgende Punkte, um den Aufbau eines funktionierenden Immunsystems bei Ihrem Kind nicht zu gefährden:
Sorgen Sie für
Mit welchen Mitteln und Maßnahmen Sie das Immunsystem Ihres Kindes sonst noch unterstützen können, lesen Sie in unserem Beitrag “Immunsystem stärken bei Kindern”
In Anbetracht der Auswirkungen von chronischem Stress wird schnell klar, wie wichtig es ist, Stress zu reduzieren, um das Immunsystem und damit auch Ihre Gesundheit nicht nachhaltig zu schädigen. Gönnen Sie sich daher ausreichend Ruhepausen. Nur so können Körper und Geist zur Ruhe kommen und das Immunsystem kann neue Kräfte sammeln im täglichen Kampf gegen die unzähligen Angriffe von außen.
Weitere wertvolle Tipps, wie Sie Ihr Immunsystem außerdem unterstützen können, lesen Sie in unserem Beitrag “Immunsystem stärken”.