GABA spielt eine wichtige Rolle im zentralen Nervensystem. Es kann dazu beitragen, die Nerven zu beruhigen, vor allem dann, wenn man besonders aufgeregt, ängstlich, nervös oder gestresst ist. GABA reduziert auch Gedankenkreisen und fördert das Einschlafen sowie einen erholsameren Schlaf.
GABA (Gamma-Aminobuttersäure) ist eine Aminosäure, die eine wichtige Rolle im zentralen Nervensystem spielt. Es ist ein Botenstoff, der die Nervenimpulstransmission hemmt oder blockiert, insbesondere während Stressphasen.
Indem GABA diese Übertragungen hemmt, kann es dazu beitragen, die Nerven zu beruhigen, vor allem dann, wenn man besonders aufgeregt, nervös oder gestresst ist. GABA trägt dazu bei, ruhiger zu werden und hilft dabei, Entspannung und Schlaf zu finden.
Es gibt eine Studie, die darauf hinweist, dass GABA Nahrungsergänzungsmittel nicht nur zur Entspannung beitragen können, sondern auch in der Lage sind, Ängste zu lindern und Stress abzubauen.
Weitere Forschungen sind jedoch nötig um den Zusammenhang zwischen einem niedrigen GABA-Spiegel und Depressionen, Krampfanfällen, sowie Bewegungsstörungen nachzuweisen.
GABA hat eine Vielzahl gesundheitlicher Vorteile, darunter folgende:
- reduziert Stress
- beruhigt die Nerven
- hilft bei Schlaflosigkeit
- vermindert Reizbarkeit
- unterstützt die Immunabwehr
- Durch eine Blockade der Nervenübertragung während Stressphasen und Zeiten erhöhter Reizbarkeit, kann GABA helfen, die Nerven zu beruhigen und somit Stress und Angst reduzieren. Wenn Sie sich weniger gestresst und ängstlich fühlen, sind Sie auch weniger reizbar und können besser schlafen.
- Stress und schlechter Schlaf können zu einer Schwächung des Immunsystems führen, wodurch Sie anfälliger für Krankheiten werden und eine Vielzahl von gesundheitlichen Problemen auftreten können. Durch die Entlastung bei Stress und Schlaflosigkeit hilft GABA auch, die Gesundheit Ihres Immunsystems zu unterstützen.
Häufige Symptome im Zusammenhang mit Stress sind:
- Reizbarkeit
- Angst
- schlechter Schlaf
- eine erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten und gesundheitlichen Problemen
Forscher haben die Rolle von GABA in Bezug auf körperliche Probleme untersucht, unter anderem bei Depression, Epilepsie, Krampfanfällen und Bewegungsstörungen, wie dem Tourette-Syndrom und der Parkinson-Krankheit.
Bei der Untersuchung der Zusammenhänge zwischen GABA und Depressionen, haben Forscher in einer Studie aus dem Jahr 2006 herausgefunden, dass Frauen, die an einer postpartalen Depression leiden, einen niedrigen GABA-Spiegel aufweisen.
In einer ähnlichen Studie zeigten die Ergebnisse, dass Patienten, die an chronischen Depressionen leiden, ebenfalls einen geringen GABA Spiegel aufwiesen. Allerdings wurden keine Studien durchgeführt, um die Wirksamkeit von GABA Nahrungsergänzungsmitteln bei der Unterstützung von Depressionen zu eruieren.
Des weiteren gibt es einige Studien, bei denen GABA und dessen Auswirkung auf Krampfanfälle untersucht wurde. Die aktuelle Forschung zeigt, dass Menschen, die unter epileptischen Anfällen leiden, einen niedrigen GABA Spiegel aufweisen. Es liegen aber noch keine Studien vor die zeigen, ob GABA eine wirksame Behandlung für Krampfanfälle oder Epilepsie sein könnte.
Neue Untersuchungen zeigen, dass der GABA-Spiegel bei Bewegungsstörungen, wie dem Tourette-Syndrom und der Parkinson-Krankheit beteiligt ist. Eine im Jahr 2014 veröffentlichte Studie legt nahe, dass ein erhöhter GABA-Spiegel Patienten mit Tourette-Syndrom bei der motorischen Kontrolle und den Zuckungen durchaus helfen kann.
GABA Nahrungsergänzungsmittel können denjenigen helfen, die sich antriebsschwach fühlen, an einer gedrückten Stimmung leiden oder folgende Symptomen zeigen:
- Stress
- Angst
- Schlafstörungen aufgrund von Stress und Angst
- Reizbarkeit
- Nervosität
Bei einer Studie wurde die Wirksamkeit von oral verabreichtem GABA auf Angstzustände untersucht. Man stellte fest, dass bei 13 Probanden, die GABA einnahmen, bereits innerhalb von einer Stunde nach der Einnahme die Angst abnahm und sich Entspannung einstellte.
In einer anderen Studie fanden Forscher heraus, dass die Einnahme von GABA unter starkem Stress nicht nur zu einer Verringerung der Angst, sondern auch zu einem erhöhten Immunglobulin A (IgA)-Spiegel führte. Dies weist darauf hin, dass GABA Nahrungsergänzungsmittel die Immunabwehr unter Stressbedingungen verbessern könnte.
Die Erforschung von GABA ist noch nicht abgeschlossen und weitere Studien sind notwendig, um die Auswirkungen der oralen Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln auf den GABA-Spiegel im Gehirn zu erforschen.
Es ist zwar noch nicht ganz geklärt, ob GABA die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann. Eine Reihe von GABA-Anwender berichten aber über eine Reduzierung von Stress und Angst sowie einen verbesserten Schlaf.
Leider helfen GABA Nahrungsergänzungsmittel nicht bei jedem. Es gibt aber andere Möglichkeiten, um den GABA-Spiegel auf natürliche Weise zu erhöhen.
Wer kein GABA einnehmen möchte, kann alternativ bestimmte Pflanzenwirkstoffe und Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen, die eine Rolle bei der Erhöhung des GABA-Spiegels im Gehirn spielen. Dazu gehören:
- Zitronenmelisse Extrakt und Baldrian - eine Kombination aus Zitronenmelisse und Baldrian hat gezeigt, dass diese die GABA Konzentration im Gehirn stimulieren könnte.
- L-Theanin - diese Aminosäure aus grünem Tee könnte ebenfalls eine Rolle bei der Erhöhung des GABA-Spiegels spielen.
- Magnesium – es wird vermutet, dass sich Magnesium an GABA-Rezeptoren bindet und diese aktiviert.
- Taurin - entsprechend einer im Journal of Euroscience (2008) veröffentlichten Studie kann Taurin die GABA Rezeptoren aktivieren.
- Passionsblume - der Extrakt der Passionsblume, eine Pflanze mit einer natürlich beruhigenden Wirkung, kann den GABA-Spiegel im Gehirn erhöhen.
Wird zuviel GABA eingenommen, kann es zu
Müdigkeit und Schläfrigkeit kommen. In diesem Fall sollte die Dosierung reduziert werden und die Nebenwirkungen sollten dadurch von selbst verschwinden. Wer tagsüber durch die Einnahme von GABA zu müde wird, sollte GABA vorzugsweise nur vor dem Schlafengehen einnehmen.
GABA kann mit bestimmten Antidepressiva oder anderen auf die Psyche wirkenden Medikamenten Wechselwirkungen haben. Auch wer unter einer bipolaren Störung leidet oder Psychopharmaka einnimmt, sollte kein GABA zu sich nehmen.
Es wurden noch keine Studien durchgeführt, um festzustellen, ob GABA für
schwangere und stillende Frauen und deren Babys sicher ist. Daher wird diesen Personen empfohlen, kein GABA zu sich zu nehmen.
Die Dosierung von GABA sollte auf die jeweilige Situation abgestimmt werden. Bei Angstzuständen werden 100 bis 200 mg bis zu dreimal täglich empfohlen, davon eine Portion vor dem Einschlafen. Man kann auch mit einer geringeren Mengen beginnen, welche je nach Bedarf und Befinden erhöht werden kann.
Beta-Phenyl-Gamma-Aminobuttersäure, Phenibut, γ-Aminobuttersäure, Gamma-Aminobuttersäure
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